Das Orakel der Isis

Pharaokartusche aus der Alternativweltgeschichte, eigenes Werk

eine Alternativweltgeschichte

Meine neue Romanidee ist eigentlich eine alte. Denn der allererste Roman, den ich je geschrieben habe, dient als Vorlage für mein neues Projekt mit dem Arbeitstitel Das Orakel der Isis. Es ist eine Uchronie, eine Alternativweltgeschichte.

Stell dir vor …

Es war einmal ein Pharao, der hieß Amenhotep, das bedeutet Amun ist zufrieden. Die Griechen nannten ihn auch Amenophis, und da er der vierte Pharao dieses Namens war, steht er heute als Amenophis IV in den Geschichtsbüchern. Amenophis IV meinte aber irgendwann, dass Amun, der Gott, der Teil seines Namens war, kein richtiger Gott sei. Auch Bastet, Horus, Osiris, Isis und die anderen traditionellen ägyptischen Götter wollte er nicht mehr anerkennen. Es gäbe nur einen einzigen Gott, und das sei Aton, die Sonne. Aton ließ er mit kleinen Händen an den Strahlen darstellen, die oft ein Henkelkreuz, das Anch, hielten, welches das Leben symbolisiert.

Echnaton, 14. Jh v. Chr: mit Atons Strahlen - hier beginnt die Alternativweltgeschichte.
Echnaton in den Strahlen des Aton (5)

Amenhotep nannte sich um in Echnaton, Der Aton dient, und machte Aton zum wichtigsten Reichsgott.

Genau so kannst du die Geschichte in Wikipedia nachlesen.

Und nun zur Alternativweltgeschichte

In meiner Romanwelt ging damals die Geschichte Ägyptens zwar genauso weiter, wie es auch in unseren Geschichtsbüchern steht, aber gleichzeitig geschah noch etwas anderes: Das Wahre Ägypten, ein zweites Reich, entstand. So eine Romankonstruktion nennt man Uchronie, Ungeschehene Geschichte, Eventualgeschichte – es gibt dafür viele verschiedene Bezeichnungen. Meine Story vom Wahren Ägypten hat die Besonderheit, dass sie tatsächlich stimmen könnte. Naja, fast. Aber sie ist genauso gut recherchiert wie

Aus den Analen des Wahren Ägyptens

Die Entmachtung des ägyptischen Pantheons

Echnaton entmachtete alle Götter außer Aton. Die Hohepriester der Sachmet, der Isis, des Osiris und aller anderen Götter außer Aton verloren ihre Posten. Sogar um ihr Leben mussten diese Hohepriester fürchten. Deshalb zogen sie sich in die Berge westlich des Nils zurück, wo sie mit ihren Familien, Sklaven und Tieren in Höhlen wohnten.

Ägyptische Landschaft mit Nil und Bergen. Charles-Frédéric Chassériau (1802-1896)
Vielleicht war es ganau hier, wo die Hohepriester von der Erde verschwanden. So ähnlich stelle ich es mir vor. Oder noch etwas weiter draußen in der Wüste. (28)

Dann starb Echnaton

Nach Echnatons Tod kamen die Hohepriester aus den Bergen wieder heraus und wollten die ihre frühere Position wieder einnehmen. Doch die begehrten Priesterämter waren längst von Männern und Frauen besetzt, die in Ägypten ausgeharrt hatten. Nach erfolglosen Kämpfen blieben die alten Hohepriester und ihr Gefolge in den Höhlen der Berge und bauten sie aus. Sie erforschten die Elektrizität und erfanden die Glühbirne. Für Pflanzenwachstum optimiertes Licht nannten sie Nephthys‘ Re, also die Sonne der Göttin Nephthys.

Glühbirnen mit hohem UV-Anteil, Nephthys‘ Glanz genannt, werden in Tempeln der Göttin Nephthys eingesetzt. Dort lichtbaden die Wahren Ägypter, damit sie nicht an Vitamin-D-Mangel und Rachitis erkranken.

Rechts siehst du eine Abbildung der Nephthys, Isis‘ Schwester. (29)

Die ägyptische Göttin Nephthys

Doch Echnatons Tod liegt nun schon lange zurück

Seit über 3300 Jahren ist der „Ketzerpharao“ tot. Zum Zeitpunkt der Romanhandlung ernähren riesige unterirdische Felderebenen die Millionen Wahren Ägypter, die in ausgebauten Höhlensystemen leben. Das Reich dehnt sich in der Alternativweltgeschichte unter der Erdkruste über große Teile Afrikas und Europas aus.

Die Romanwelt zum Zeitpunkt der Handlung

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts nach christlicher Zeitrechnung beginnt die Handlung des Romans. Die Bewohner auf der Erde wissen nichts vom Wahren Ägypten. Und auch im unterirdischen Reich haben die Menschen die Ferne Wüste, die Khasbal auf ägyptisch, fast vergessen. Die meisten Wahren Ägypter halten die Khasbal für einen Mythos.

Nicht so die Hohepriester und besonders nicht das Ministerium der Isis, das für Zauberei und Mysterien verantwortlich ist. Hier werden Wissenschaftsspione ausgebildet, die Gesandten der Isis. Sie reisen in die Khasbal um dort in den oberirdischen Forschungseinrichtungen Wissen abzuschöpfen.

Links siehst du Isis (33), die sich optisch von ihrer Schwester Nephthys nur durch den Kopfschmuck, einen Thron oder Sitz, unterscheidet.

Doch es kann auch vorkommen, dass sich diese Gesandten der Isis verplappern und ihre eigenen Erfindungen preisgeben. – So geschehen um 1800, als das ägyptische Wissen über die Glühlampe unbeabsichtigt nach Europa drang. 🙂

Das Tandem der Gesandten: Herr und Knappe

Aus Sicherheitsgründen reisen die Gesandten nur als Tandem in die Khasbal. Ein Herr oder eine Herrin und sein bzw. ihr Knappe. Oder Knappin, genau! Die beiden überwachen sich gegenseitig, damit keiner heimlich die Biege macht zum Beispiel.

Alternativweltgeschichte im Gewand des Alten Ägypten

Iniuia und ihr Gatte Meryre, Neues Reich, Vorbilder für meine Alternativweltgeschichte

Im unterirdischen Wahren Ägypten liegt die Herrschaft bei den Hohepriesterinnen und Hohepriestern, die sich mit ihren Göttern und Göttinnen vermählt haben. Sie heißen Hime-Osiris (Gattin des Osiris), Hime-Horus (Gattin des Horus), bzw. Hej-Isis (Gatte der Isis), Hej-Maat, Hej-Hathor und so weiter.

Links sind Iniuia und ihr Gatte Meryre (Neues Reich) (31) dargestellt. So könnten auch eine Hohepriesterin und ein Hohepriester aus dem Wahren Ägypten aussehen.

Das Wahre Ägypten – ein Gottesstaat

Die Hohepriesterinnen und Hohepriester deuten die göttlichen Orakel. Und sie wachen über Pharao, den Gottkönig, der immer jung und gesund bleibt. Wenn er ernsthaft erkrankt oder seinen jugendlichen Zenit überschreitet, dann …

Pharao, der unberührbare Gottkönig

Keinesfalls darf Pharao alt werden. Jede Krankheit ist von ihm abzuwenden, sein Körper muss unverletzt bleiben, er darf keines natürlichen Todes sterben. Deshalb verlässt er seine Gemächer nur, um an Feiertagen in einer geschlossenen Sänfte durch die Hauptstadt getragen zu werden.

Zum Ende seiner Jugend stirbt Pharao (wie gesagt, nicht eines natürlichen Todes), und seine unsterbliche Seele (das Ka) entweicht aus dem Körper. Dieser wird einbalsamiert und das Orakel der Isis bestimmt einen neuen Jungen, der das Ka des Pharaos in sich aufnimmt. So lehren es die Hohepriester, und so glaubt es das Volk.

Uschebti von Tutanchamun

Bes – ein ganz besonderer Gott

Statuette des ägyptischen Gottes Bes

Der altägyptische Gott Bes sieht anders aus als die meisten seiner Kollegen. Er hat die Statur eines Kleinwüchsigen und wird oft von vorn dargestellt und nicht im Profil wie im alten Ägypten sonst üblich. Im Wahren Ägypten wird Bes besonders verehrt. Kleinwuchs gilt hier als Schönheitsmerkmal und Glückssymbol.

Kleinwuchs im Alten Ägypten

Aus dem historischen Alten Ägypten sind tatsächlich mehrere Kleinwüchsige bekannt, die eine hohe Stellung einnahmen. Hier ist Prinzessin Senetites mit ihrem kleinwüchsigen Gatten Seneb, einem Hofbeamten, und ihren beiden Kindern dargestellt. (32)

Prinzessin Senetitis und ihr kleinwüchsiger Gatte Seneb

Die Handlung des Romans

Worum es bei meiner Alternativweltgeschichte geht, schreibe ich nächstens einmal, aber eins verrate ich dir jetzt schon: Die Geschichte dreht sich um eine Gesandte aus dem Wahren Ägypten und eine Kleinwüchsige aus der Khasbal, die gezwungenermaßen zusammenarbeiten müssen. Sie steuern jedoch nicht auf dasselbe Ziel zu. Das ist keine optimale Situation, wenn man in einem Boot sitzt.

Pharaokartusche aus der Alternativweltgeschichte, eigenes Werk

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4 Anmerkung zu “Das Orakel der Isis

  1. Birgit Constant

    Das hört sich alles total spannend an. Antike und mittelalterliche Mythologie finde ich insgesamt sehr interessant, und wenn sie dann noch geschickt in eine Romanhandlung verwoben wird, ist das umso besser. Das wird bestimmt ein würdiger Nachfolger Deiner ersten beiden Bücher.
    Können wir schon nächstes Jahr mit dem neuen Roman rechnen?

    Antworten
    1. Charlotte Fondraz Autor des Beitrags

      Herzlichen Dank für den „würdigen Nachfolger“! Es wäre schön, wenn der erste Teil nächstes Jahr an einen Verlag verkauft würde. Dann ist es nicht sicher, ob es 2023 klappt. Ansonsten bringe ich den Roman im Selfpublishing heraus, dann schaffe ich es wahrscheinlich nächstes Jahr.

      Antworten
  2. Siglinde Haas

    Ich bin ein Fan des alten Ägyptens und habe früher Bücher dazu verschlungen. Deine Idee klingt interessant. Die Idee einer Parallelwelt eröffnet viele Möglichkeiten. Mir gefällt die Idee mit der gezeichneten Initiale ausgesprochen gut. Ich bin gespannt und hoffe auf eine LR bzw dass das Buch nicht so teuer wird, wenn ich es mir selber kaufe.

    Antworten
    1. Charlotte Fondraz Autor des Beitrags

      Liebe Siglinde! Dein Beitrag fiel in meinen Urlaub, deswegen antworte ich erst jetzt. Entschuldige mich bitte, es tut mir leid! Vielen Dank für die Rückmeldung, es freut mich natürlich sehr, dass dir die Idee zusagt. Natürlich werde ich eine Leserunde machen, das ist schon jetzt klar. Es wird nur noch etwas dauern. Aber in meinem Newsletter kündige ich es an. Einen schönen Tag noch! Herzlichst Charlotte

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